Ich kann es nicht mehr leugnen, obwohl ich es gelegentlich tue und nur zu gerne immer würde… Am letzten Januar Wochenende ist die Geburtstagsfee bei mir vorbeigeschneit und hat mir eine 25 gebracht. Dieser Anlass bot die perfekte Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende mit dem Liebsten in Amsterdam. Ich war noch nie da und vom Sauerland aus lässt sich die Stadt in drei Stunden locker erreichen.
Geburtstag
Freitags nach meiner Bescherung – Mama und Papa hatten ihre Geschenke am Wochenende vorher freundlicherweise vorbeigebracht – starteten wir um neun Uhr in Richtung Niederlande. Beim Bäcker noch schnell mit Proviant eingedeckt – wer weiß wann es das nächste Mal was gibt?!
Geschenke ❤
Danke Mama & Papa
Gemütlich und bei nicht allzu schlechtem Wetter trudelten wir gegen 13 Uhr im Motel One Amsterdam ein. Das Hotel liegt direkt an der Autobahn und ist somit super einfach zu erreichen. Ein Platz in der Tiefgarage war auch noch frei. Dieser wird mit 15 € pro Nacht berechnet. Die Tiefgarage ist nicht allzu groß und man keine Plätze vorreservieren – dies könnte bei höher frequentierten Reisezeiten ein kleines Problem darstellen.
Anreise
Das Empfangspersonal war bei unserer Ankunft super freundlich und hilfsbereit. Da wir ohne Reiseführer unterwegs waren ließen wir und erst einmal einen Stadtplan geben. Außerdem wurde gefragt, ob wir Tipps für einen Restaurant Besuch benötigen. Tipps brauchten wir nicht mehr, aber eine Reservierung – die hatte online nämlich nicht funktioniert. An meinem Geburtstagsabend wollten wir ausgiebig Sushi essen gehen. Andrea – die nette Dame am Empfang – organisierte uns auch tatsächlich noch einen Tisch für den gleichen Abend. Wahnsinn, denn das Restaurant war eigentlich ausgebucht! Super Service.
Normalerweise ist Check-in erst ab 15 Uhr – wie üblich – doch für uns war bereits ein Zimmer im fünften Stock fertig. Perfekt, um erst mal Koffer und überflüssiges Zeug loszuwerden und sich einzurichten. Danach starteten wir mit der Straßenbahn direkt durch in die Innenstadt. Die S-Bahn Station ist nur 3 Gehminuten vom Hotel entfernt und mit einer der Hauptlinien (Linie 4 fährt durch bis zum Hauptbahnhof und hält auch an vielen wichtigen Punkten auf dem Weg dorthin) auch das perfekte Fortbewegungsmittel. Eine Karte für 48 Stunden – alle Fahrkarten werden nach Stunden abgerechnet – kostest pro Person 12,50 €. Besonderheit: hier muss man nicht nur „stempeln“ beim Einsteigen, sondern auch beim Aussteigen. Ein- und Aus-Checken wird das in Amsterdam genannt.
Klein, aber fein
Bad – immer schwierig zu fotografieren
Outfit
Erster Eindruck von Amsterdam
Am Freitag sind wir ohne Plan unterwegs gewesen. Ungezwungen wollten wir etwas rumlaufen und uns die Stadt ansehen. So sind wir bei unserer ersten Fahr direkt bis zum Hauptbahnhof durchgefahren und von hieraus zu Fuß weiter. Der Amsterdamer Hauptbahnhof an sich ist schon eine Attraktion. Roter Backstein und eher Schlossähnlich mit einem großen Vorplatz thront der Bahnhof direkt am Wasser. Schnell kundschafteten wir den Weg zum Sushi Restaurant für den Abend aus und liefen dann durch die kleinen Gässchen. Schnell stieg uns der Gerucht – Duft wäre hier irgendwie unpassend – von Haschisch in die Nase. In den unzähligen Coffee-Shops war es unglaublich düster und ich würde eigentlich niemandem empfehlen durch diese kleinen Gassen zu laufen. Irgendwie gruselig dort.
Für mich noch eine Spur gruseliger: Der Vorplatz vom Königspalast (Paleis op de Dam) mit seinen unzähligen Tauben! Diese flogen natürlich noch im Schwarm von links nach rechts und rempelten uns dabei fast noch an – igitti! Auch fiel hier besonders auf wie tief die Flugzeuge über der Innenstadt fliegen. Der Amsterdamer Airport Schiphol liegt sehr nah an der Stadt und ist der Viertgröße Europas – dementsprechend ist auch der Flugverkehr.
Hauptbahnhof Amsterdam
Königspalast
Tauben
Wir liefen ein bisschen durch die Grachten und ruhige Wohngebiete und bewunderten moderne Hausboote. Zwischen durch waren wir auch irgendwie an den Wall – das Rotlicht Viertel – geraten. Die kaum bekleideten Frauen hinter den Fensterscheiben waren doch etwas befremdlich – das brauchte ich nicht noch mal!
Anschließend schlenderten über die Haupteinkaufsstraße zurück zum Hauptbahnhof. Von dort zurück zum Hotel, um ein kurzes Päuschen einzulegen und uns für den Abend umzukleiden. Um sieben ging´s dann zurück in die Innenstadt. Eine halbe Stunde Fahrt muss man vom Motel One zum Hauptbahnhof bei viel Verkehr schon einplanen.
Sumo Sushi
Das Restaurant war dann bis auf den letzten Platz besetzt und ohne Reservierung musste man mindestens 1,5 Stunden auf einen Tisch warten. Dank Andrea hatten wir einen Tisch, der war zwar nicht so sehr schön gelegen (direkt an einer Service Station), aber wir wollen mal nicht meckern. Sumo Sushi bietet „all you can eat“ an und davon haben wir direkt Gebrauch gemacht. Fünf runde haben wir inklusive Nachspeise geschafft und waren dann am Ende unserer Kapazitäten angelangt. Super lecker! Sumo ist eine Kette und meiner Meinung nach für jeden nach Amsterdam- beziehungsweise Niederlande reisenden Sushi-Liebhaber ein MUSS. 28,50 € kostet die „all you can eat“ Variante pro Person. A la Carte ist aber auch möglich!
Sumo Sushi
Lecker!
Nachtisch
Samstag
Gute Tage im Hotel beginnen mit einem ausgiebigen Frühstück. Das kann man im Motel One für ca. 10 € hinzu buchen. Das lohn sich wirklich. Denn das Frühstück war super. Kalte und warme Getränke, frisches Obst, Brötchen, Brot und Gebäck. Außerdem alles mögliche an Belag und – ganz wichtig – Nutella.
Samstag
Sonntag
Unglaublich gesättigt starteten wir verspätet in die Stadt. Denn es goss wie aus Eimern und so erlaubte ich mir noch ein bisschen Fernsehen im Bett. Als der Regen nachließ fuhren wir in die Stadt. Zuerst – mit ein Mal umsteigen – zum Reichsmuseum (Rijksmuseum). Dort steht das I am amsterdam Zeichen. Hat bestimmt jeder schon mal irgendwo gesehen und damit wollte ich natürlich umbedingt ein Foto. Anschließend machten wir uns zu Fuß auf den weiteren Weg und kamen dabei in der Luxus-Einkaufsstraße an. Hier sind sie, all die großen Designer. Ist wie in jeder anderen Stadt auch, außer das die Hauser keine nagelneuen Prachtbauten sind. Einen Stopp machten wir im Apple Store – da gibts free Wifi und jede Menge schöne Dinge zu sehen und anzufassen. Weiter über die Grachten zum Blomenmarkt. Schöne Tulpen, wir nicht anders zu erwarten. In einem der unzähligen Käse-Shops, die sich auf der anderen Straßenseite des Blumenmarktes aneinander reihen kauften wir zwei kleine runde Gauda.
Mittags vertilgten wir gemütlich eine Portion traditionelle Pommes. Muss auch mal sein, wenn schon keine Poffertjes zu finden waren. Danach liefen wir – mit kurzem Zwischenstopp im Apple Store – wieder zurück ins Stadtzentrum. Da kam dann auch endlich mal der blaue Himmel zum Vorschein. Für eine kurze Pause fuhren wir zurück ins Hotel uns suchten über Yelp ein Restaurant für den Abend. Entschieden haben wir uns für das Cannibale Royal (Handboogstraat 17a, 1012 XM Amsterdam). Wer in Amsterdam ist und mega lecker essen möchte solle dort hin gehen! Umbedingt die Rippchen probieren, die sind wahnsinnig gut, auch die Burger sind nicht zu verachten.
Pommes
Apple Store Amsterdam
Rippchen vorher
Rippchen nachher
Sonntag
Am nächsten Morgen genossen wir noch einmal ausgiebig das Frühstück im Hotel, checkten aus und fuhren in die Stadt. Dort hatten wir noch eine Grachtenfahrt geplant. Für sagenhafte 16,00 € inkl. Audioguide pro Person schipperten wir nicht mal eine Stunde über die verschiedenen Wasserstraßen von Amsterdam. Aus dieser Perspektive ist die Stadt wunderschön und über den Audioguide erfuhren wir noch viele Interessante Dinge, zum Beispiel über die Häuser in Amsterdam. Besser wäre eine Tour gleich am Anfang des Aufenthaltes gewesen, um sich einen Überblick zu verschafften und noch nützliche Infos und Tipps rund um die Stadt aufzuschnappen. Schlechtes Wetter konnte uns bei der Tour auch nichts anhaben, weil das Boot überdacht war.
Das war dann auch die letzte Station in unserem Kurzurlaub. Zurück zum Hotel, Auto abholen und dann ging es zurück Richtung Heimat. Schön wars in Amsterdam. Da will ich auf jeden Fall wieder hin.
Grachtenfahrt
Heimfahrt